Wie dein Körper dir zeigt, was er wirklich braucht –

und warum das auch beim Abnehmen entscheidend ist

Nicht jeder Sport ist automatisch gesund. Und nicht jede Diät bringt den Körper wirklich in Balance – eine Einladung zur Selbstwahrnehmung in Zeiten von Stress, Abnehmversprechen und Überforderung

 

Viele meiner Klientinnen spüren sehr genau: Ihr Körper reagiert sensibler als früher. Dinge, die ihnen "eigentlich guttun sollten" (wie Sport, Bewegung, Diät), hinterlassen plötzlich das Gefühl von innerer Erschöpfung, Gereiztheit oder Schlafstörungen. Warum ist das so?

Ein Grund liegt in der Art, wie wir auf unsere Körpersignale achten – oder sie übergehen. Gerade in stressreichen Lebensphasen, in der Perimenopause, bei hormonellen Umstellungen oder nach gesundheitlichen Einschnitten (z. B. Schilddrüsenoperationen oder chronischem Stress) lohnt sich ein Perspektivwechsel:

Nicht jedes "Mehr" ist besser.

Wer denkt, mehr Sport und weniger Essen wären die sichere Antwort aufs Abnehmen, unterschätzt oft, wie fein unser Nervensystem auf Belastung reagiert. Ja, wir brauchen Stress – aber in der richtigen Dosis. Denn auch jede Diät ist eine Form von Stress. Und nicht jeder Stress führt zu Wachstum.

In der somatischen Medizin und der funktionellen Neurologie wird immer deutlicher: Unser Körper kommuniziert mit uns – über Energie, Erschöpfung, Körpertemperatur, Muskeltonus, Atmung, Schlafqualität. Wenn wir lernen, darauf zu hören, können wir zwischen "guter Anstrengung" und "heimlicher Überforderung" unterscheiden.

Ein Beispiel aus meiner Praxis:

Ich selbst reagiere sehr unterschiedlich auf Bewegung – je nach Umgebung, Jahreszeit und Form. Zwei Stunden Krafttraining in ruhiger Atmosphäre tun mir gut. Ein Lauf auf steinigem, allergiereichen Waldboden bringt mich an die Grenze: Der Meniskus zwickt, die Nase läuft, mein Nervensystem feuert aus allen Löchern. Fazit: Nicht jeder Reiz bringt Regeneration.

Dafür brauche ich keine Diagnose, sondern ein fein eingestelltes Körpergefühl. Und genau das lässt sich trainieren.


Wie das mit Abnehmen zusammenhängt?

Viele Menschen, die zu mir kommen, haben bereits unzählige Versuche hinter sich. Der Wille ist da, aber der Körper reagiert mit Widerstand:

• Schlaf wird schlechter

• Stimmung kippt

• Gewicht stagniert trotz Disziplin

In meiner Arbeit mit dem hypnotischen Magenband ist genau das der Ausgangspunkt: Nicht der Körper soll sich der Methode anpassen – sondern die Methode deinem Körper. Hypnose hilft dabei, wieder ein Gefühl für Hunger, Sättigung und echte Bedürfnisse zu bekommen.

Dabei geht es nicht darum, „alles beim Alten zu lassen“ – ganz im Gegenteil. Veränderung ist erwünscht, ja sogar notwendig. Denn wer sich dauerhaft unausgewogen ernährt, unachtsam mit seinem Körper umgeht oder über Jahre hinweg Routinen entwickelt hat, die keine Kraft mehr geben, darf sich neu ausrichten. Hypnose kann helfen, diese Veränderung aus einem inneren, stabilen Ort heraus anzugehen – nicht aus Druck, sondern aus Stimmigkeit.

Gesunde Ernährung beginnt nicht bei Verboten, sondern bei Bewusstsein. Es darf Freude machen, kreativ zu kochen, zu experimentieren, sich neu kennenzulernen. Und wer Bewegung findet, die zum eigenen Leben passt, wird merken: Veränderung kann sich gut anfühlen.

Und was bedeutet das für Bewegung?

Nicht die Intensität ist entscheidend, sondern die Stimmigkeit. Bewegung, die dich überfordert, bringt dich aus der Balance. Bewegung, die dich mit dir selbst verbindet, bringt dich ins Gleichgewicht. Ob das Yoga, Walken, Tanzen oder Krafttraining ist, darf dein Körper mitentscheiden.


Quellen & weiterführende Hinweise:

• Dana Cohen, MD & Gina Bria: Quench – Beat Fatigue, Drop Weight & Heal Your Body Through the New Science of Hydration (2019)

• Stephen W. Porges: The Pocket Guide to the Polyvagal Theory (2017)

• Prof. Dr. Michal Schwarz: The healing brain – Neuroimmunology and stress (Journal of Clinical Investigation, 2017)

• Eigene Erfahrungen & Klientenbeispiele aus der Praxis (Anonymisiert)